Holzphysik - Ausgleichsfeuchte / Quellen und Schwinden

Holzphysik - Ausgleichsfeuchte / Quellen und Schwinden

Jahrzehntelange Erfahrung mit Massivholzdielen

Seit vielen Jahrzehnten beschäftigen wir uns mit dem Werkstoff Holz und der Herstellung hochwertiger Massivholzdielen.

Holz ist ein hygroskopisches Material – das heißt, es passt seinen Feuchtegehalt ständig an die Umgebung an. Langfristig stellt sich dabei eine Holzausgleichsfeuchte ein, die direkt von der Raumtemperatur und der relativen Luftfeuchtigkeit abhängt.

Unsere Dielen werden projektspezifisch vorgetrocknet, sodass die Holzfeuchte bereits vor dem Einbau optimal auf die zu erwartenden Raumverhältnisse eingestellt ist.

So trocknen wir zum Beispiel Dielen etwas weniger stark, wenn keine Fußbodenheizung vorgesehen ist.

In diffusionsoffenen Häusern – etwa bei der Sanierung von Bestandsgebäuden mit Lehmaufbau – kann die natürliche Holzausgleichsfeuchte sogar bis zu 13 % betragen.

Zur besseren Veranschaulichung stellen wir Ihnen unseren interaktiven Kalkulator zur Verfügung.

Im Verkaufs- und späterem Projektverlauf beraten wir Sie und ermitteln wir gemeinsam eine optimale Holzausgleichsfeuchte für Ihren Schlierbacher Naturdielenboden.


Interaktive Berechnung der Holzausgleichsfeuchte

Eingaben
Typischer Bereich: −20…60 °C
0…100 % (Bereich 40…60 % wird für Innenräume empfohlen)

Die Ausgleichsfeuchte (AF) wird per Hailwood–Horrobin‑Modell (FPL) berechnet – die rechnerische Form des Loughborough‑Diagramms.

Holzartspezifische Unterschiede sowie Sorptionshysterese (Adsorption/Desorption) werden nicht berücksichtigt (vereinfacht, in der Praxis daher minimale Abweichungen möglich).

Auswertung
Ausgleichsfeuchte Holz
11,00 %
bei T = 20,0 °C und r.LF. = 60 %
Faustregel
Innenräume: 30–60 % r.LF. → etwa 6–12 % AF (bei 18–24 °C).
Real schwanken Werte je nach Hysterese & Holzart.
Hinweise: Keine Sorptionshysterese (Adsorption/Desorption) und keine artspezifischen Unterschiede berücksichtigt.
© 2025 DI Yanick Dickbauer - Für Dick®Holz Schlierbacher Naturdielenböden

Quellen und Schwinden Berechnung von Holz

Holz ist ein natürlicher Baustoff - der natürlichste Baustoff der Welt! Auch nach dem Einschnitt lebt Holz weiter! Je nach Ausgleichsfeuchte/Feuchtigkeitsänderung des Holzes verändert es geringfügig seine Dimensionen.


radial_tangential.jpg

Als Massivholzprofi mit generationenübergreifender Erfahrung wissen wir damit umzugehen und möchten es euch anschaulich erklären:


Rechenbeispiel: Lärchendiele 20cm Breite

Annahme: Sie verlegen eine Lärchen-Massivholzdiele in 20cm Breite bei Raumtemperatur 22 Grad Celsius mit einer relativen Holzfeuchte von 9%. Während der Heizperiode im Winter ohne Zusatzbefeuchtung fällt die relative Raumfeuchte auf 35% ab - die Raumtemperatur bleibt konstant auf 22 Grad. Auf welche Breite wird die Diele Schwinden, wenn sich das Holz langfristig auf diese Feuchtigkeit einstellt?

Herangehensweise:

  • Zunächst ermitteln wir die Holzausgleichsfeuchte von Holz bei 22 Grad und 35 % -> Diese relative Holzfeuchtigkeit wird Massivholz langfristig annehmen
    • Im obigen Rechner eingegeben sind das: 7% Holzausgleichsfeuchte im Winter
    • Das Holz verändert also seine HF von 9% auf 7%. Da beides innerhalb des Fasersättigungspunktes von unter 30% liegt verändert es hier seine Dimension
    • Bodendielen sind Seitenbretter, mit gemischt radialanteiligen Jahresringen - aber großteils tangential anliegend (liegend)
  • Wir setzen nun 9% als Ausgangsfeuchtigkeit und 7% als Zielfeuchtigkeit im Quell- und Schwinderechner ein. Dimension: 200mm
    • Wir bekommen in tangentiale Richtung folgendes Ergebnis:
      • ΔL (mm): Absolute Änderung in der Breite um -0,8mm (=Diele schwindet geringfügig)
      • ΔL / L₀ (%): relative Abnahme der Gesamtbreite um 0,4 %
      • L₁ (mm): Absolute Dielenbreite = 199,20mm
Quellen & Schwinden – Dimensionsänderung
Ergebnis Tangential (Breite)
L₁ (mm)
200,44
ΔL (mm)
0,44
ΔL / L₀ (%)
0,22
Ergebnis Radial (Stärke)
L₁ (mm)
200,28
ΔL (mm)
0,28
ΔL / L₀ (%)
0,14
Ergebnis Longitudinal (Länge)
L₁ (mm)
200,02
ΔL (mm)
0,02
ΔL / L₀ (%)
0,01
Modell: lineares Quellen/Schwinden mit richtungsabhängigen β (differentielles Schwindmaß) L = L₀ · (1 + β · (HF − HF₀)) lineares Quellen/Schwinden mit richtungsabhängigen β (differentielles Schwindmaß)
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